Henstedt-Ulzburg: Betrug durch falsche Bankmitarbeiterin – 45.000 Euro Schaden

Wieder ist es zu einem Betrugsfall durch eine falsche Bankmitarbeiterin gekommen – dieses Mal in Henstedt-Ulzburg.

Am Dienstagvormittag, den 21.06.2022, versuchte sich ein 86-Jähriger im Onlinebanking seiner Hausbank einzuloggen.

Nach Eingabe seiner Zugangsdaten erschien nach Angabe des Geschädigten ein neues Fenster, in dem er aufgefordert wurde seine Kartennummer einzutragen.

Nachdem der Henstedt-Ulzburger die Nummer eingetragen hatte, erschien eine Fehlermeldung mit einer Legitimationsnummer und ihm wurde ein Rückruf durch eine Sachbearbeiterin der Hausbank angekündigt.

Der genutzte Name der Bankmitarbeiterin wurde auch bei ähnlich gelagerten Betrugsmaschen in Bad Segeberg und Pinneberg am 13.06.2022 verwendet:

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/19027/5249206

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/19027/5249837

Nach einer Dreiviertelstunde meldete sich die angebliche Bankangestellte, fragte die angezeigte Legitimationsnummer ab und gab dem Senioren mehrere Anweisungen, die er befolgte.

Im Nachgang wurde der Henstedt-Ulzburger misstrauisch und wandte sich an seine Tochter, die sich mit der Hausbank in Verbindung setzte.

Bei der Überprüfung des Kontos wurden drei Überweisungen über jeweils knapp 15.000 Euro festgestellt, so dass derzeit von einem Gesamtschaden von annähernd 45.000 Euro auszugehen ist.

Beamte der Polizeistation Henstedt-Ulzburg nahmen in diesem Zusammenhang eine Strafanzeige wegen Computerbetrugs auf.

Die Kriminalpolizei Norderstedt hat die Ermittlungen übernommen.

Die Maschen der Täter:

Am Telefon geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Personen aus, um Geld zu erbeuten, zum Beispiel als Polizeibeamte, Staatsanwälte, Microsoft-Mitarbeiter oder wie hier als Bankmitarbeiter. Die Täter schaffen es, insbesondere ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen.

Grundsätzlich sollte die Internetadresse der Bank, die sogenannte URL, händisch in die Adresszeile im Internet eingegeben werden. Bei der Eingabe über eine Suchmaschine besteht das Risiko, auf eine täuschendecht aussehende gefälschte Bankseite (Fake) zu geraten.

Tipps für Ihre Sicherheit

Tipps der Polizei zur Masche „falsche Bankmitarbeiter“

   - Bankmitarbeiter werden niemals persönliche- oder Kontodaten am 
     Telefon erfragen und erst recht nicht nach der persönlichen 
     Geheimzahl (PIN) oder nach der Transaktionsnummer (TAN) 
     verlangen.
   - Ebenso wird niemals die Herausgabe von Bargeld oder 
     Wertgegenständen verlangt.
   - Behauptungen wie: "Jemand hat Zugriff auf Ihr Konto oder das 
     Geld sei bei der Bank nicht mehr sicher, es muss zuhause 
     aufbewahrt oder in ein Schließfach gelegt werden oder 
     Überweisungen müssen gesperrt werden", stimmen nicht!
   - Lassen Sie sich nicht zeitlich unter Druck setzen (...sonst ist 
     das Geld verloren..., o.ä.) -Bankmitarbeiter werden sie niemals 
     am Telefon auffordern, Onlineüberweisungen oder 
     Bargeld-Transaktionen vorzunehmen (z.B. zu Testzwecken oder weil
     das eigentliche Konto "gehackt" wurde und das Geld nun 
     umverteilt werden muss o.ä.)
   - Vergewissern Sie sich im Zweifel bei Ihrer Bank, ob ein Anruf 
     tatsächlich von dort kommt. Wählen Sie bei einem Rückruf nur die
     Ihnen bekannte Telefonnummer der Bank (keine Rückruffunktion).
   - Sprechen Sie mit Familienangehörigen oder anderen 
     Vertrauenspersonen über solche ungewöhnlichen Situationen und 
     holen Sie sich Rat.
   - Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkontodaten, 
     Kreditkartendaten, TAN-Nummern oder Zugangsdaten zu Kundenkonten
     (z.B. PayPal) heraus.
   - Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und melden Sie solche 
     Vorfälle bei Ihrer Bank

Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.

Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Pinneberg: 04101-2020, Bad Segeberg: 04551 884-0). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise.

Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html

sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter

https://www.polizei-beratung.de

unmittelbar zu entnehmen.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Bad Segeberg
– Pressestelle –
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg

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